Biodiversität

Bio·di·ver·si·tät

Substantiv, feminin [die]

Fachsprache
| biologische Vielfalt

„Wenn wir so weitermachen, wird es bald niemanden mehr geben, der überhaupt noch merkt, welche Arten aussterben. Wie sollen sich unsere Kinder für den Erhalt einer Art einsetzen, die sie gar nicht kennen?“
(Thomas Gerl, Leiter BISA-Studie, 2018)

Das Wissen über einheimische wilde Arten nimmt immer mehr ab. Diese Entwicklung belegt unter anderem eine Studie von Wissenschaftlern des Instituts für Didaktik der Biologie an der Uni München. In Bayern mussten 2.000 Schülerinnen und Schülern zwischen 10 und 19 Jahren für die BISA (Biodiversität im Schulalltag) Studie 15 der häufigsten heimischen Vogelarten benennen. Im Schnitt konnten nur fünf Arten korrekt benannt werden. Aus der Studie geht ebenfalls hervor, dass Mädchen und Stadtkinder im Vergleich zu Jungen und Dorfkindern deutlich besser abschnitten. Der NABU sieht hier die Verbindung zum Artensterben und dem Verlust der Biodiversität auf Deutschlands Feldern. „Dies könnte eine Folge des dramatischen Rückgangs der Vogelzahlen im ländlichen Raum sein, wo Kinder kaum noch Vogelarten beobachten können.“

Auch bei Erwachsenen ist eine Naturentfremdung zu bemerken. Im vergangenen Jahr gingen im Artenschutzzentrum Leiferde in Niedersachsen über 3.000 vermeintliche Notfälle ein, in 2017 waren es noch 2.500 und davor die Jahre etwa um die 2.000. Mehr und mehr werden augenscheinlich verwaiste oder hilfsbedürftige Wildtiere aufgelesen und im Zentrum abgegeben. Die Menschen sind mit der heimischen Natur nicht mehr vertraut, kennen kaum Arten und gehen zu selten vor die Haustür, zum Waldspaziergang oder zur Wildgartenpflege um sich Wissen über die Natur in ihrer Umgebung anzueignen.

„ Besorgniserregend ist, dass trotz vielfältiger Bemühungen und einzelner wichtiger Erfolge bei der Rettung von Arten, die globale Rote Liste immer länger wird. […] Ein Hauptgrund für das Verschwinden von Arten ist die Zerstörung, Zerschneidung und Veränderung ihrer Lebensräume: In den meisten Teilen der Erde geht sowohl deren Ausdehnung als auch ihre Qualität zurück. “

NABU

Das Wissen über einheimische Arten ist ein Stück Kultur und Heimat. Was muss passieren, damit sich mehr Menschen mit dem Thema auseinandersetzen? Und aus den erhaltenen Informationen ihre Konsequenzen ziehen?

Mit diesem Thema beschäftige ich mich in meiner aktuellen Arbeit und entwickle ein Konzept, um die Menschen für die Themen Umweltschutz und Artenvielfalt zu sensibilisieren.

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